Zwei Schwestern auf dem Weg in eine neue Zukunft

 

Von Chachalung nach Salleri – Zwei Schwestern auf dem Weg in eine neue Zukunft

Aus dem abgelegenen Bergdorf Chachalung im Distrikt Solukhumbu machen sich zwei junge Mädchen auf einen besonderen Weg:

Nachdem wir im Oktober die triste Situation der beiden Mädchen zu Hause gesehen haben, die den beiden keine Chancen oder Wahlfreiheit für den weiteren persönlichen Weg gegeben hätte, haben wir nach der Zustimmung der Eltern eine Möglichkeit einer Schulbildung und Unterbringung in einem Internat gesucht.

Nach mehreren Besprechungen mit Karma Sherpa konnten sie im Dezember in das Boardinghouse der Organisation The Small World in Salleri aufgenommen werden – ein Internat, das Kindern aus entlegenen Regionen Nepals ohne familiäre Unterstützung Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und liebevoller Betreuung bietet.

Die Schwestern stammen aus einer Kulung-sprechenden Familie – eine Sprache, die nur von wenigen Menschen gesprochen wird. Der Schulbesuch bedeutet daher nicht nur eine neue Umgebung, sondern auch den Wechsel in eine für sie völlig fremde Sprache: Nepalesisch. Mit Geduld und Unterstützung lernten sie schnell, sich in der neuen Sprache zurechtzufinden – ein erster großer Schritt in ein selbstbestimmtes Leben.

Für die jüngere Schwester Sikha ist der Weg besonders herausfordernd: Sie litt unter einem angewachsenen Zungenbändchen – ein medizinisch leicht zu behebendes Problem, das in Europa kaum Aufsehen erregt. In Nepal jedoch stellt es eine große Hürde dar. Sikha konnte kaum verständlich sprechen – ein Umstand, der sie im Schulalltag stark behinderte und sie sozial isolierte.

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Dhulikhel Hospital in Kathmandu konnte ein Operationstermin organisiert werden. Im Jänner dieses Jahres war es so weit: Sikha wurde erfolgreich operiert – ein Wendepunkt für sie.

Unser tiefster Dank gilt Prof. Dr. Ram Shresta sowie dem gesamten medizinischen Team des Dhulikhel Hospitals. Ebenso möchten wir allen Betreuerinnen und Betreuern danken, die Sikha in dieser sensiblen Zeit begleitet, gestärkt und umsorgt haben. (In Nepal müssen Patienten in Krankenhäusern von Familienmitgliedern versorgt werden).

Heute, einige Monate nach der Operation, erreichte uns eine wunderbare Nachricht: Beide Mädchen haben sich hervorragend in die Schulgemeinschaft integriert. Besonders für Sikha hat sich eine völlig neue Welt der Kommunikation geöffnet – sie spricht nun klar, nimmt aktiv am Unterricht teil und ist überall gerne gesehen. Auch ihre ältere Schwester blüht auf – beide lernen fleißig und mit Begeisterung.

Die jährlichen Kosten von 1.500 Euro pro Mädchen werden von der Foundation sowie dem Boys and Girls Fund übernommen – ein wertvoller Beitrag, der nicht nur Bildung ermöglicht, sondern echte Zukunftsperspektiven schenkt.

Diese Geschichte zeigt, wie viel Veränderung möglich ist, wenn Menschen zusammenarbeiten – über Grenzen hinweg, mit Herz und Engagement


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